Wie nutze ich die unendliche Flut an täglichen Informationen richtig oder welche Medien nutze ich, um mir ein möglichst umfassendes, objektives Bild der Wirklichkeit zu machen? Das Wort „Mainstream“ fällt immer wieder und es lohnt sich, hier über den Tellerrand des gewohnten Medienkonsums hinauszugehen und sich auch alternative Informationsquellen anzusehen. Sie haben derzeit einen schlechten Ruf, doch warum? Gerade hier lohnt es sich, einmal genauer hinzusehen.
Zunächst mache ich mir bewusst, dass hinter jedem Medium eine politische Richtung und Denkweise steht. Frage Dich, wer oder welche politische Richtung hinter den gebührenfinanzierten Medien steht. Das ist die jeweils gewählte Regierung. Man darf also in Erwägung ziehen, dass die öffentlich-rechtlichen Programme einen Erziehungsauftrag wahrnehmen. Sie bringen also deren politische Botschaften ganz offen oder verdeckt ihren Zuschauern näher. Das sollte jedem, der sich aus diesen Quellen informiert, klar sein. Und es sollte auch klar werden, dass man deshalb nicht immer so objektiv informiert wird, wie es wünschenswert wäre. Damit hast Du schon viel gewonnen. Nämlich vom ungefilterten Medienkonsum hin zu einer kritischeren Betrachtung zu gelangen.
Mit den Printmedien läuft es genauso. Ein Blick auf Eigentumsrechte und finanzielle Unterstützer liefert Rückschlüsse darüber, wer welche Interessen über diese Medien transportieren möchte. Folge dem Weg des Geldes und Du weißt, wo der Hase langläuft, welche politischen Strömungen hinter bestimmten Medien oder Verlagen stehen. Wer zahlt und was nützt? Leider ist das nicht immer auf Anhieb zu erkennen – aber in Zeiten des schnellen Internets ist die richtige Information oftmals nur einen Mausklick entfernt und für jeden von uns zugänglich.
Natürlich verfolgen auch die sogenannten „Alternativen Medien“ den Zweck, die Leser im Interesse ihrer eigenen politischen Ausrichtung zu informieren und aufzuklären. Hier kann allerdings von Vorteil sein, dass deren Positionen und Ausrichtung transparenter kommuniziert werden und damit offener zum Vorschein kommen und der Leser diese Informationen leichter einordnen kann. Zahlreiche Blogs und Videokanäle von oftmals namhaften ehemaligen Mainstream-Journalisten bieten mittlerweile eine interessante alternative Sicht auf das aktuelle Zeitgeschehen. Auch sind deren Finanzen meist transparent, denn sie finanzieren sich mehrheitlich über Kleinspenden oder über Abos ihrer Leserschaft und wären deshalb eher als unabhängig zu bezeichnen als etwa größere Verlage oder Zeitschriften. Meines Erachtens ein großer Vorteil, wenn es um neutrale Berichterstattung geht.
Und hier ein praktischer Übungstipp:
Nimm ein beliebiges Thema aus der aktuellen Berichterstattung und lies dazu 3 Artikel aus dem Mainstream oder aus den Nachrichtenportalen und 3 Artikel aus alternativen Medien. Vergleiche einfach einmal die unterschiedliche Qualität der Artikel, den Informationsgehalt betreffend. Spannend, was dabei zutage kommt. Ich kann es jedem nur empfehlen.
Was auffällt ist, dass viele kritische Journalisten sowie auch unzählige namhafte Wissenschaftler, die in den alternativen Medien zwar Gehör finden, mit ihren Publikationen vom Mainstream bestenfalls nur ignoriert oder sogar durch negative Berichterstattung heruntergeschrieben werden. Ein beliebtes Instrument der öffentlichen Meinungsbildung besteht auch darin, relevante Informationen wegzulassen. Schaue gerade beim Vergleich von unterschiedlichen Quellen diesbezüglich einmal genauer hin.
Wenn Du beide Seiten der Argumentation kennst, dann und erst dann kannst Du Dir Dein eigenes Urteil bilden und für Dich entscheiden, wem Du folgst und wer für Dich glaubwürdig erscheint. Denn dann ist Dein Urteil aus Deiner eigenen Abwägung der Informationen heraus erfolgt und nicht, weil es Dir jemand „vorgepredigt“ hat oder Dich vielleicht sogar versucht hat zu manipulieren.
Fazit: Schalte bei jedem Beitrag das eigene Denken mit ein und frage Dich, ob Dir das, was dort steht oder erzählt wird, glaubwürdig erscheint. Informiere Dich möglichst breit und ausgewogen und bilde Dein eigenes Urteil.
Selbst denken, selbst urteilen, Du kannst es, lass es Dir bloß nicht ausreden! Von niemandem.
Das ist Eigenverantwortung!