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4. Das Prinzip der Polarität

Alles hat zwei Pole, alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden.

Das 4. Gesetz der Hermetik ist das Prinzip der Polarität. Nichts existiert ohne einen Gegenpol. Dieses Prinzip der Polarität weist auf zwei Dinge hin: Es zeigt die Gegensätze auf und es zeigt zugleich, dass scheinbare Gegensätze ein und dasselbe sind. Warum? Weil sich diese Gegensätze lediglich in dem Grad ihrer Ausprägung unterscheiden. Sie sind ihrer Natur nach identisch, es sind lediglich zwei subjektive Empfindungen von derselben Sache. Etwa die Wärme: Ein Pol ist Kälte, der andere Hitze. Auf einer Skala, die beide Pole miteinander verbindet, ist nicht klar zu definieren, wo Kälte aufhört und wo Wärme beginnt. Denn alles ist subjektiv. Beides geht ineinander über.

Zugleich steht das Gesetz der Polarität in Zusammenhang mit dem 3. hermetischen Prinzip der Schwingung.

Was bedeutet das für uns Menschen?

Nichts ist festgelegt! Eigene Sichtweisen und Standpunkte sind immer nur ein Teil des Ganzen. Sie sind nie absolut und beinhalten stets auch das Gegenteil in sich. Alles ist miteinander verwoben und existiert nur durch die Existenz des entsprechenden Gegenpols. Alles ist relativ. Nichts ist von Natur aus einer bestimmten Eigenschaft zugewiesen.

Erst unser eigenes Denken entscheidet, was wir wo zuordnen. Und alles schwingt, mehr in die eine Richtung oder in die andere Richtung. Die Kunst besteht darin, diese Schwingung so zu verändern, dass sie unserer Entwicklung dient. Du kannst Dich durch Deine Schwingung gedanklich an einem Pol festsetzen und bewusst Deine Aufmerksamkeit auf die von Dir gewünschte Ausprägung dieses bestimmten Kriteriums legen.

Wo befinde ich mich auf einer Skala im Bereich Gesundheit, Glück oder Partnerschaften? Der eine Pol wäre die vollkommene Gesundheit, Glück oder harmonische Partnerschaften. Der Gegenpol wäre Krankheit, negative Gefühle oder belastende Beziehungen. Jeder befindet sich an beliebiger Stelle auf diesem Strahl, der die beiden Pole verbindet. Und wir schwingen umher, einmal stärker in die eine Richtung, einmal mehr in die andere Richtung.

Wichtig ist zunächst eine ehrliche Bestandsaufnahme. Es gilt festzustellen, wo ich mich derzeit auf dieser Skala befinde. Erst dann kann ich neue Entscheidungen treffen, die mich weiter in die von mir gewünschte Ausprägung bringen, wie harmonische Beziehungen, innere Zufriedenheit und Gesundheit.

Mithilfe Deiner Geisteshaltung kannst Du Dich bewusst an einem gewünschten Pol festsetzen, indem Du Deine Gedanken auf diese gewünschten Zustände lenkst, in diese Richtung schwingst und diesem Pol Deine ganze Aufmerksamkeit gibst. Zugleich weigerst Du Dich, der Schwingung des Gegenpols Raum in Deinem Bewusstsein zu geben.