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Intuition und gesunder Menschenverstand

Was hilft mir in diesen historischen Zeiten, ruhig und gelassen zu bleiben und mich nicht durch irgendwelche Medienmeldungen, Meinungen und voreilige Verurteilungen beeinflussen zu lassen oder vielleicht sogar auf die falsche Fährte zu gelangen?

Für mich ist eines ganz wichtig, Distanz zu halten und wenn möglich nicht allzuviel dieser medialen Panik an sich heranzulassen. Die eigene Perspektive einer ständigen Überprüfung zu unterziehen, sie ggf. zu justieren, den Blick von oben auf das Geschehen einzunehmen und abzuwarten. Wenn möglich ohne große Erwartungen einfach abzuwarten, was passiert. Dann werde ich auch nicht so schnell enttäuscht.

Die Informationsflut wird immer größer und überfordert viele von uns schon seit geraumer Zeit. Es ist einfach mental nicht mehr zu verarbeiten, was tagtäglich an Informationen – und zwar auch sehr emotional aufgeladene Berichte – an uns herangetragen wird. Sehr viele Medien spielen bewusst mit der Angst der Menschen. Viele kapitulieren irgendwann, können das alles nicht mehr verarbeiten und ziehen sich aus diesem medialen Wahnsinn raus.  Vielleicht ist das – weil es ein Schutzmechanismus ist – auch genau richtig.

Allerdings glaube ich, dass gerade in diesen Tagen eine bestimmtes wohldosiertes Maß an „objektiver“ Information und deren individueller Verarbeitung unumgänglich ist. Aber das ist nicht alles. Viel wichtiger ist es zu schauen, wo ich selber stehe, wie ich mich ausrichte und wem ich erlaube, auf meine Gedanken und damit auf meine Emotionen Einfluß zu nehmen. Wie sortiere ich für mich Meldungen ein, sind sie für mich schlüssig, also stimmig mit dem, was ich beobachte, was ich wahrnehme und für mich – für mich ganz alleine einordne? Dabei hilft einmal die eigene Intuition und zum andern der gesunde Menschenverstand – sofern er noch da ist. Wer darf meine Gedanken und Empfindungen steuern – eigentlich darf doch nur ich das oder?

Eines ist auch wichtig für mich: die Frage, inwieweit mich Meldungen aus der ganzen Welt ganz persönlich betreffen und ob ich gerade in der Lage bin sogar etwas dagegen zu tun. Und wenn ich feststelle, dass ich leider gerade nicht in der Lage bin, z.B. den Weltfrieden herzustellen oder den Einfluß bestimmter Ideologien auf unsere Gesellschaft zu bremsen dann sollte ich das erkennen und nicht bei jeder Meldung panisch reagieren. Das tut mir nicht gut und das hilft niemandem. Das Problem ist mir bewußt aber ich lassse nicht zu, dass es mich beherrscht. Im Gegenteil, denn wenn ich mit Distanz und Ruhe die Dinge betrachte, sie für mich einordne, ggf. sogar erst einmal mental parke, dann komme ich viel eher in die Kraft und Klarheit für mich. Und  aus dieser Distanz kann ich schließlich meines Erachtens viel nütlicher sein und letzten Endes für mich und mein Umfeld mehr bewegen.

Also – stelle Dir  Fragen, prüfe für Dich die Meldungen die Du konsumierst auf Plausibilität und ordne sie für Dich ein. Und wenn sich ein anderes Bild ergibt, dann justiere Dich neu aus.Das bedeutet Lernen und Wachsen. Und das ist für mich Eigenverantwortung – denn für Dein Leben bist nur Du verantwortlich und niemand sonst.