Ich frage mich, wieso die meisten Menschen unkritisch das konsumieren, was ihnen Medien und Politiker als Wahrheit präsentieren. Menschen, die hinterfragen, werden pauschal abgestempelt und verurteilt, und zwar von einem ganz großen Teil unserer Gesellschaft. Und dabei stehen die Widersprüche mit riesengroßen Lettern an der Wand geschrieben.
Auch ich habe lange geglaubt, dass diejenigen, die politische, gesellschaftliche und mediale Verantwortung übernommen haben, aufrichtig sind und es ehrlich mit uns allen meinen. Denn auch sie leben in dieser Gesellschaft, haben oftmals eine eigene Familie und wünschen sich bestimmt auch für ihre Kinder eine lebenswerte Zukunft in Frieden und Freiheit.
Ich möchte am liebsten den ganzen Tag rufen „Merkt mal was!“, aber es hat wenig Sinn, es findet keine Resonanz. Im Gegenteil, die gesellschaftliche Spaltung wird eher größer. Ich darf dieser Tage wieder erfahren, wie schnell man in eine ideologische Schublade gepackt wird, selbst von denjenigen, die einen gut kennen und denen ich ein wenig mehr kritisches und reflektiertes Denken zugetraut hätte. Ja, es ist schmerzhaft, weil das Loslassen bedeutet. Vertrautes hinter sich lassen.
Doch Loslassen bedeutet zugleich auch ein Öffnen für Neues. Und da liegt die Chance zu wachsen.
Ich bin diesen Menschen dankbar, dass ich durch ihr Verhalten erkennen darf, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich wünsche ihnen, dass sie eines Tages in der Lage sein werden, auch eine andere Perspektive einzunehmen und vielleicht einmal die Brille abnehmen, die im Moment noch alles filtert.
Ich lerne auch, dass jeder für sich selbst den Weg ins Erkennen gehen muss – anders wird es nicht gehen.