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5. Das Prinzip des Rhythmus

Rhythmus bedeutet Ausgleich und weist auf den ewigen Kreislauf des Lebens und der Natur hin. Alles ist in Bewegung, ein ewiger Fluss. Stillstand gibt es nicht.

Das fünfte Gesetz der Hermetik ist das Prinzip des Rhythmus. Alles fließt hinein und wieder heraus, alles hebt und senkt sich, das Pendel schwingt in beide Richtungen. Rhythmus ist Ausgleich. Dieses Prinzip beruht auf dem Gesetz der Polarität, es geht um die Bewegung, um das Fließen zwischen zwei Polen. Alles befindet sich in einem ständigen Kreislauf, geprägt von Entstehen und Vergehen: Menschen, Natur, Tiere, Pflanzen, Kulturen, Jahreszeiten, Gezeiten. Alles durchläuft damit den natürlichen Wandel der Zeit in unterschiedlichen Zyklen.

Der Rhythmus lässt sich gut an den Jahreszeiten beobachten, jede Zeit hat besondere Qualitäten. Im Winter ist es kalt, alles zieht sich zusammen, die Natur verlangsamt sich. Im Sommer hingegen dehnt sich alles aus, wächst, die Natur explodiert regelrecht. Zwischen den beiden Extremen stehen Frühling und Herbst. Sie gleichen aus und sie bieten sanfte Übergänge zwischen den beiden Extremen Sommer und Winter. Der Rhythmus ist dazu da, zwischen den beiden Polen einen Ausgleich zu finden und mithilfe sanfter Übergänge Harmonie herzustellen.

Es gibt für alles den richtigen Zeitpunkt, die Natur macht es vor: im Frühjahr wird gesät, im Sommer wächst und gedeiht alles, im Herbst wird geerntet und im Winter erholt sich der Boden und ist dann bereit für die nächste Aussaat. Ein nicht endender Kreislauf.

Was bedeutet das für uns?

Heute glücklich und morgen völlig am Boden zerstört, auf ein Hoch folgt ein Tief, so der immer wiederkehrende Kreislauf und Rhythmus. Wir möchten aber nicht von einem Extrem direkt ins andere gehen. Die Übergänge dazwischen helfen, uns auf bestimmte Vorgänge im Leben einzustellen und uns schrittweise auf bestimmte Situationen vorzubereiten. Das bedeutet, dass wir den Stress und Druck reduzieren können. Das Prinzip des Rhythmus kann uns helfen, harmonisch zu leben und gesund zu wachsen.

Wir haben die Möglichkeit, mit dem bewussten Wahrnehmen unserer Emotionen in einer bestimmten Situation den Einfluss dieses immerwährenden Rhythmus auf uns zu neutralisieren, indem wir uns ganz bewusst aus dem Pendeln entkoppeln. Dieses schwingt nach wie vor, aber in diesem Fall hätte es keinen Einfluss auf uns. Wie geht das? Indem wir uns stabilisieren und in unsere Mitte kommen.

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dieser Gesetzmäßigkeit: alles ist vergänglich, nichts bleibt, wie es ist, alles geht immer weiter. Das spendet Trost in schweren Zeiten und lehrt uns, dankbar zu sein und das (noch mehr) wertzuschätzen, was wir bereits erreicht haben in unserem Leben.